An Dich

by dada charsta

frei nach Kurt Schwitters

 

Novembergedicht I

 

O du, Geliebter meiner zweiundvierzig Sinne, liebe ich... mir.

Du, dich, der, deiner, dir. - Wir?

Das gehört beiläufig nicht her hier.

 

Wer bist du, ungezählter Männername? Du bist - - bist du?

Weilst in der Ferne und verschmähst mein buntes Federkleid

von Zeit zu Zeit. Du trägst in deinen Händen Schmerz und wanderst auf die

Schnellstraße, auf der Schnellstraße wanderst du.

 

Es schwirren Worte in meinen Ohren.

Nach Kurt Schwitters und Erich Fried bin ich geboren.

Der Dada ist und kämpft sich frei. Geliebter sei!

 

Ich denk an dich, Geliebter meiner sechzehn Sinne, liebe ich... mir.

Du, dich, der, deiner, dir. - Wir?

Im Raum der herbstzeitlosen Wände

heizt du die Glutenkiste und wärmst hier

Körper, Herz und Hände.

 

1. Dumann bist gleich dem Adler.

2. Dumann bist tot.

3. Wo lebt der Fisch?

Ich träufle Sein in Worte: - Liebe!

Zeig mir Gefühl, Geborgenheit!

 

Entfernter Engel meiner siebenundvierzig Sinne,

entfremdete Splitterstadt. Nähert sich nährend.

Durchschreitend in wärmendem Wehen.

Wer hat das Tausendschön gesehen?

 

Ich les von vorne dich und hinten: Dich - ich - Chi,

von oben und von unten wie das All,

fühl deinen Körper mir entschwinden

wie sehnsuchtsvolle Seufzer sich entwinden.

 

Der Dada ist in Liebe

bist du.

Du denkst mich mit all meinen Sinnen frei.

 

Geliebte sei!


g u t e n t a g a u f w i e d e r s e h n